Am unteren Kuhberg, das Quartier zwischen Haßlerstraße und Westerlinger Straße ist ein bevorzugtes Gebiet für Auto-Anhänger, die dauergeparkt und nicht bewegt werden. Damit verstopfen sie den öffentlichen Parkraum der Stadt. Anwohner mit nur einem Auto haben das Nachsehen, denn mehrfach Autobesitzer stellen sofort ihr Zweit- oder Dritt Auto auf freiwerdende öffentliche Stellplätze. (Obwohl sie Garagen auf ihrem privaten Grundstück haben, sind sie nicht verpflichtet, diese zu nutzen.) Damit werden mehrfach Autobesitzer klar bevorzugt. Gerecht wäre es Anwohnerparken einzuführen, damit Parkplätze allen zu Verfügung stehen würden. Eine Gebühr von 30 Euro im Monat wäre ein günstiges Angebot. Langfristig ist dieses Gebiet dann auch im Blick auf die LGS 2030 zu sehen, denn es tangiert das künftige Gartenschaugelände und es wird unvermeidlich Parksuchverkehr geben.
Anne-Marie antwortet:
Aufrichtigen Dank für Ihr Schreiben!
Zu dem von Ihnen geschilderten Sachverhalt kommen ja noch diejenigen von außerhalb dazu, die in der Stadt arbeiten und in dem Gebiet kostenlos ihr Auto tagsüber parken können.
Wenn dann die Landesgartenschau ist, wird die Parksituation auf keinen Fall besser. Daher wird die Klimaliste sich auch in diesem Gebiet für ein konsequentes Anwohnerparkgebiet einsetzen mit gut durchdachten Preisen. So gestalteten Preisen, dass auch Anwohner*innen lieber ihre Garage oder Stellplatz für ihr Auto oder Anhänger nutzen.
Den ÖPNV kombiniert mit Park and Ride Plätzen am Stadtrand gerade auch für Pendler*innen aber auch Besucher*innen der Stadt zu verbessern, steht sowieso auf unserer Agenda 🙂 genauso wie die Förderung des car-sharing Angebots. Je weniger Auto ein Haushalt oder eine Person hat, desto günstiger sollte er oder sie dabei sein.
Auch durch ein ausgeweitetes und durchgängiges Rad- und Fußwegenetz wollen wir attraktive Alternativen zum motorisierten Individualverkehr anbieten. Dadurch erhoffen wir uns, dass immer mehr Menschen vom Auto auf andere Verkehrsmittel umsteigen und so öffentliche Flächen vom Blech befreit werden.
Im Namen der gesamten Klimaliste hoffe ich, dass ich Ihnen die erhoffte Antwort gegeben habe und würde mich über Ihre Stimme sehr freuen.
Einen schönen Tag und herzliche Grüße
Anne-Marie Brückner
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Matthias antwortet:
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich kenne Ihre Problematik vom Unteren Eselsberg. Auch hier stehen gerne Anhänger, Wohnmobile und Zweit- oder Drittwagen. Ich kann Ihre Sorge nachvollziehen, dass diese Belastung durch die Landesgartenschau noch einmal deutlich gesteigert wird.
Als Klimaliste sind wir der Meinung, dass die Nutzung des öffentlichen Raumes durch Privatinteressen, wozu das Abstellen eines Autos zählt, kostenpflichtig werden soll. Die Ausweisung von Anwohnerparkplätzen kann dabei eine wichtige Rolle einnehmen und würde Inhaber*innen von mehreren Fahrzeugen auch mehrfach belasten. Persönlich halte ich 30 € für 16 qm öffentlichen Raum für zu niedrig. Bei einer Beantragung im Gemeinderat werden wir als Klimaliste für die Festlegung der Gebühr eine starke Bürger*innenbeteiligung anstreben.
Ein Anwohnerparkausweis löst allerdings nicht die Problematik des Falschparkens, z.B. während der Landesgartenschau. Hier werden wir uns intensiv dafür einsetzen, dass Individualverkehr gar nicht erst ins Stadtgebiet einfährt, sondern bereits am Stadtrand abgefangen wird. Hier können wir uns zum Beispiel das Hilfsmittel einer City-Maut vorstellen.
Losgelöst von der konkreten Problematik gilt es schrittweise Individualverkehr in den Stadtteilen zu reduzieren und durch ÖPNV, Rad und Carsharing zu ersetzen. Bis zu einer Fahrleistung von 10.000 km im Jahr ist die Nutzung von Carsharing in der Regel sogar günstiger als ein eigenes Fahrzeug. Gerade für Wenigfahrende kann eine gute Versorgung über Carsharing damit Kosten sparen und der öffentliche Raum an die Anwohner*innen zurückgegeben werden.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Rückmeldung die Perspektive der Klimaliste deutlich gemacht zu haben und würde mich sehr über Ihre Stimmen am 9. Juni freuen.
Herzliche Grüße Matthias Rausch